Soldat im Grenzmuseum

Im Sommer 1989 will eine Gruppe DDR-Bürger über die ungarische Grenze in den Westen fliehen. Ein Filmteam begleitet sie. Der Fernsehbeitrag läuft in den Tagesthemen. Tausende in der DDR sehen zu – und fahren ebenfalls los. Kurze Zeit später fällt die Mauer. Wir haben sie 25 Jahre später zum Interview im ungarischen Grenzort Fertörakos wieder zusammengebracht: die Filmer, eine der Geflohenen – und den Soldaten, der ihnen half.

Der ungarische Fernsehreporter János Zolcer und sein deutscher Kollege Fritz Kurz begleiteten Jeannette Kretzschmann mit der Kamera.

Im Freiluftmuseum in Fertörákos ist die Zeit immer noch sichtbar,
in der Hunderte DDR-Flüchtlinge über die ungarische Grenze wollten.

Jeanette Kretzschmann-Meier flüchtete am 16. August 1989 über die Grenze Ungarns nach Österreich.

Heute wohnt Kretzschmann in Nürnberg, sie arbeitet als Einkäuferin von Kinderspielzeug.

Rekonstruktion des Fluchtweges: Der Reporter Fritz Kurz filmte Jeanette Kretzschmann bei ihrer Flucht.

János Zolcer nahm sie im Morgengrauen auf der österreichischen Seite in Empfang

Fritz Kurz auf der Suche nach dem Fluchtweg von 1989.

Die drei am Ungarisch/Österreichischen Grenzstein.

Fritz Kurz arbeitete für ARD und ZDF als Korrespondent in vielen Krisengebieten.

Jeanette Kretzschmann

Jeanette Kretzschmann rekonstruiert ihre Verhaftung vor 25 Jahren.

Hinter dem Hügel liegt die Grenze.

Jeanette Kretzschmann

Nach fünf Stunden Rennen, Ducken, Zittern hatten sie es endlich geschafft.

Der ungarische Grenzoffizier, Major Gusztáv Ovári, verhalf Jeanette Kretzschmann zur Flucht.

»Die Vögel zwitschern, die Welt ist so normal um dich rum – und du läufst um dein Leben«

Als sie von Soldaten verhaftet wurden, verriet ihnen der damalige ungarische Grenzoffizier, wie die Flucht gelingt.

25 Jahre später: Die Kaserne, in der sie inhaftiert waren, ist heute verfallen.

In der Kaserne wurde ihnen zur Unterhaltung Beverly Hills Cop 2 vorgespielt.

Jeanette Kretschmann

Sommer 1989: Hunderte DDR-Bürger versuchen auf die österreichische Seite zu gelangen.

Die Flucht führt durch fünf Kilometer Wald, Felder und Wiesen.

Österreich

Süddeutsche Zeitung Magazin, 2014
Text: Kerstin Greiner
Bildreadaktion: Jakob Feigl

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